• Koma / Wachkoma

In einer schwierigen Lebenssituation, wie einem Koma oder Wachkoma, brauchen Betroffene und ihre Angehörigen besondere Unterstützung und Pflege. Unser Intensivpflegedienst ist darauf spezialisiert, Menschen in diesen herausfordernden Zuständen mit größter Sorgfalt, fachlicher Kompetenz und menschlicher Wärme zu begleiten.

Wir bieten eine individuelle und ganzheitliche Betreuung, die auf die speziellen Bedürfnisse unserer Patient abgestimmt ist, um ihnen ein Leben in Würde und Sicherheit zu ermöglichen. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und unser Engagement – wir sind für Sie da.

 

Mit Herz und Kompetenz an Ihrer Seite

individuelle Betreuung für ein würdevolles Leben

Definition von Koma/Wachkoma

Was ist ein Koma?

Koma (griechisch tiefer Schlaf) wird aus medizinischer Sicht in erster Linie mit einer Bewusstlosigkeit gleichgesetzt, die im akuten Fall so tief ist, dass der Mensch selbst bei starken Schmerzreizen nicht wach wird. Er hat keinen klassischen Schlaf-Wach-Rhythmus, seine Augen sind dauernd geschlossen und er muss gegebenenfalls im Rahmen der Koma bzw. Wachkoma- Pflege künstlich beatmet und ernährt werden. Das Koma ist der schwerste Grad einer quantitativen Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit. Die Spontanatmung ist erhalten, bei einem höhergradigen Koma jedoch fast immer pathologisch.
Vom Koma im engeren Sinn werden das Wachkoma (apallisches Syndrom) und das künstliche Koma abgegrenzt.

Stufen und Phasen von Koma

  • Leichtes Koma, Stufe I: Die Patienten reagieren auf schmerzhafte Reize noch mit gezielten Abwehrbewegungen. Ihre Pupillen ziehen sich bei Lichteinfall zusammen.
  • Leichtes Koma, Stufe II: Die Patienten wehren Schmerzreize nur ungezielt ab. Der Pupillenreflex funktioniert.
  • Tiefes Koma, Stufe III: Der Patient zeigt keine Schmerzabwehrreaktion mehr, sondern lediglich ungezielte Bewegungen. Die Pupillenreaktion funktioniert nur schwach.
  • Tiefes Koma, Stufe IV: Der Patient zeigt überhaupt keine Schmerzreaktion mehr, die Pupillen sind geweitet und reagieren nicht auf Lichteinfall.

Wachkoma / Apallisches Syndrom

Das Wachkoma ist eines der häufigsten Krankheitsbilder, welches in der außerklinischen Intensivpflege vorkommt. Die Erkrankung, die auch als apallisches Syndrom bekannt ist, ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das durch schwerste Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einem funktionellen Ausfall der gesamten Großhirnfunktion (der Teil des Gehirns, der Denken und Verhalten kontrolliert) oder größerer Teile, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben. Die Betroffenen wirken wach, haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Bewusstsein und nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation (z. B. durch Konzepte wie die Basale Stimulation) mit ihrer Umwelt. Durch den Verlust des Bewusstseins über die eigene Person haben sie auch keine Kontrolle über ihre Darm- und Blasentätigkeit. Es besteht eine vollständige Inkontinenz.

In Deutschland wird von wenigstens 10.000 Betroffenen ausgegangen –
bei pro Jahr mindestens 1000 neuen Patienten.

Wachkoma wird auch als
nicht ansprechbares Wachzustandssyndrom bezeichnet

Folgende diagnostische Kriterien sind für das Wachkoma definiert:

  • vollständiger Verlust von Bewusstsein über sich selbst oder die Umwelt und die Fähigkeit zu kommunizieren
  • Verlust der Fähigkeit zu willkürlichen oder sinnvollen Verhaltensänderungen infolge externer Stimulation
  • Verlust von Sprachverständnis und der Sprachproduktion (Aphasie)
  • Harnblasen- bzw. Darminkontinenz
  • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
  • weitgehend erhaltene Hirnstamm-, spinale, hypothalamische und autonome Reflexe

 Ursachen des apallischen Syndroms – wodurch wird ein Wachkoma hervorgerufen?

Ein apallisches Syndrom ist immer Folge einer schweren Schädigung des Gehirns. Diese wird am häufigsten durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder einen Sauerstoffmangel (Hypoxie) als Folge eines Kreislaufstillstandes hervorgerufen. Weiterhin können Schlaganfall, Hirnhautentzündungen (Meningitis/Enzephalitis), Hirntumore oder neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Parkinson-Syndrome) zu einem apallischen Syndrom führen. Auch massive anhaltende Unterzuckerung, z. B. nach einem Suizidversuch mit Insulin, kann das Syndrom verursachen. Ein Wachkoma Zustand kann ebenso durch schwere Autounfälle, Arbeitsunfällen oder Stürzen aus großer Höhe entstehen.

Letztlich kommt es zu einer überwiegenden Schädigung des Großhirns, wobei hier neben dem Untergang der Hirnrinde auch z. B. eine beidseitige Schädigung des Thalamus oder der Formatio reticularis zu einem apallischen Syndrom führen können. Zumeist liegen jedoch Mischformen mit Schädigung mehrerer wichtiger Hirnregionen vor.

  • Erkrankungen des Gehirns
    • Schlaganfall
    • Schädel-Hirn-Trauma
    • Hirnhautentzündung (Meningitis)
    • Gehirnentzündung (Enzephalitis)
    • Hirnblutung (z.B. durch Schlaganfall)
    • Epileptischer Anfall
    • Gehirntumor
  • Stoffwechselstörungen (metabolisches Koma)
    • Kreislaufversagen
    • Sauerstoffmangel
    • Unterzuckerung (Hypoglykämie)
    • Überzuckerung (Hyperglykämie, hyperosmolares Koma, diabetisches Koma)
    • Niereninsuffizienz (urämisches Koma)
    • Leberinsuffizienz (hepatisches Koma)
  • Vergiftungen
    • Drogen (z. B. Alkohol, Rauschmittel)
    • Gifte
    • Narkosemittel

Symptome des apallischen Syndroms

Das apallische Syndrom ist meist Folge einer akuten schweren Erkrankung (mit Ausnahme von neurodegenerative Erkrankungen). Die Betroffenen werden daher überwiegend zunächst auf einer Intensivstation und später im eigenen häuslichen Umfeld behandelt.

In dieser Zeit sind sie oft komatös, müssen künstlich beatmet und ernährt werden. Nach Sauerstoffmangel treten oft starke Muskelzuckungen (Myoklonien) auf.

Es kommt oft zu massiv erhöhtem Blutdruck, Schwitzen, Herzrasen usw. als Zeichen einer Störung des vegetativen Nervensystems. Die entsprechenden Symptome werden zumeist mit Medikamenten behandelt.

  • Betroffenen fehlt die bewusste Wahrnehmungsfähigkeit der eigenen Person und der Umwelt. Sie sind aphasisch, das heißt ohne Sprache und Sprachverständnis und apraktisch, das heißt handlungsunfähig.
  • Eine Kommunikation mit der Umgebung ist somit nicht möglich. Aufforderungen werden nicht befolgt, eine emotionale Beteiligung fehlt ebenfalls.
  • Menschen im Wachkoma zeigen keine willkürlichen Reaktionen auf Sinnesreize wie z.B. Berührung, Schmerz, Geräusche oder Seheindrücke.
  • Die Augen sind zeitweise geöffnet, teilweise mit “schwimmenden Bewegungen”, der Blick starr ins Leere gerichtet. Hierdurch entsteht der Eindruck der Wachheit. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist weitgehend erhalten, jedoch gestört.
  • Zeitweise treten spontane, sehr langsame Bewegungen der Arme und Beine auf, auch sogenannte orale Automatismen wie Saugen, Lecken der Lippen, Schmatzen.
  • Wachkoma Patienten können weder selbstständig essen noch trinken, deshalb werden sie über eine Sonde künstlich ernährt.
  • Vegetative Störungen wie Erhöhung der Körpertemperatur (Hyperthermie), Beschleunigung der Frequenz des Herzschlags (Tachykardie) oder vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation) sind festzustellen.
  • Die Spontanatmung ist meistens erhalten, das heißt künstliche Beatmung ist in diesem Fall nicht erforderlich.
  • Die Kontrolle über das Wasserlassen und den Stuhlgang (Harn- und Stuhlinkontinenz) ist nicht vorhanden.

Therapieformen von Wachkoma Patienten

Je nach Zustand des Betroffenen erfolgt die Therapie des apallischen Syndroms in den folgenden Phasen.

Phase 1: Akutbehandlung

In der Akutphase geht es um die Stabilisierung der Vitalfunktionen (Körpertemperatur, Puls, Blutdruck etc.) und darum, das Überleben des Betroffenen zu sichern.
Zunächst werden die ursächlichen Faktoren des Wachkomas behandelt. Zudem wird ein Luftröhrenschnitt durchgeführt und ein Katheter angelegt. Die künstliche Ernährung erfolgt durch die Bauchwand, um die Lebensfunktionen zu erhalten. Wenn die Patienten nach einigen Wochen die Intensivstation verlassen, erfolgt die weitere Betreuung zu Hause mithilfe unseres Teams aus qualifizierten Pflegefachkräften.

Phase 2: Rehabilitation

Nach dem Ende der Akutbehandlung beginnt die Rehabilitation.

Je früher ein Patient mit der Rehabilitation beginnt, desto größer sind die Chancen auf eine Heilung oder zumindest auf eine Besserung seines Zustands. In dieser Phase soll durch eine intensive Behandlung ein Zustand erreicht werden, in dem der Patient so weit wie möglich wieder Kontrolle über bestimmte Körperfunktionen gewinnt. Der Betroffene erhält dafür ergotherapeutische, physiotherapeutische und neuropsychologische Behandlungen. Auch eine Musiktherapie kommt immer häufiger zum Einsatz. In der Regel dauert diese Phase zwischen einem Monat und einem Jahr. In dieser Zeit wird beobachtet, ob und in wie weit sich der Zustand des Patienten verbessert.

Phase 3: Aktivierende Dauerpflege

Die dritte Phase konzentriert sich vor allem auf eine bestmögliche Erzeugung gewöhnlicher Lebensbedingungen und auf eine umfassende Beratung der Angehörigen.

Dem Patienten soll mit der so genannten aktivierenden Dauerpflege die Möglichkeit gegeben werden, durch die Anwendung spezieller Pflegetechniken einen Fortschritt auf dem Weg der Genesung zu erlangen und unter Umständen einen anderen Bewusstseinszustand zu erlangen.

Inwiefern sich der Zustand eines Wachkoma-Patienten verbessern wird, lässt sich kaum prognostizieren. Je länger die Störung dauert, umso geringer sind die Aussichten einer Genesung. Bei Kindern und jungen Erwachsenen ist die Chance auf Besserung etwas höher als bei älteren Menschen.

Wachkoma Pflege

Die Pflege apallischer Patienten ist durch die fehlende Kommunikation und Mithilfe eingeschränkt. Dennoch sollten alle Beteiligten (Therapeuten, Ärzte, Pfleger) bei jeder Begegnung und Berührung den Betroffenen mit Vornamen ansprechen. Der Vorname dringt tiefer ins Gedächtnis ein als der Nachname. Ein menschenwürdiger Umgang mit den schwerstkranken Menschen ist selbstverständlich. Die täglichen Ganzwaschungen sowie die Zahnpflege werden am Patientenbett vorgenommen. Die Haut- und Haarpflege sowie die Rasur bei den Männern dürfen nicht vernachlässigt werden. Das alltägliche Wechseln der Kleidung und der Bettwäsche ist notwendig, da die Betroffenen stark schwitzen. Ein Wäschewechsel kann deshalb sogar mehrmals täglich erforderlich sein. Auch wenn die Kommunikation fehlt, ist es sinnvoll, dass alle behandelnden Personen eine Beziehung zum Betroffenen aufbauen. Es ist davon auszugehen, dass Apalliker das tief im Bewusstsein spüren.

Die Versorgung und Pflege übernehmen häufig zunächst die Angehörigen in der Häuslichkeit des Patienten. Damit ist die Familie ohne Hilfe von außen schnell überfordert. Daher ist es wichtig, dass Angehörige sich Hilfe durch ambulante Intensivpflegedienste holen.

Übergreifendes Merkmal dieser Phasen ist die (Re-)Integration, die Teilhabe, die soziale Wiederaufnahme in die Gesellschaft, in die Familie, den Freundeskreis, die Gemeinde. Das heißt vor allem: Vermeidung von Isolation und Vereinsamung der Betroffenen und ihrer Angehörigen!

Wir als Intensivpflegedienst für Wachkoma Patienten pflegen und betreuen Betroffene langfristig und sichern ihnen eine fördernde und aktivierende Pflege zu. Ziel ist die individuelle Förderung zur Bewältigung der Aktivitäten des täglichen Lebens. Durch konkrete Förder- und Trainingsmaßnahmen bemühen wir uns, die Fähigkeiten der Betroffenen in verschiedenen Bereichen zu verbessern.

Diese können beispielsweise sein:

  • Förderung der Kommunikation
  • Förderung der aktiven Beweglichkeit und Mobilität
  • Förderung der Koordination
  • Regulierung des Muskeltonus
  • Wahrnehmungsförderung
  • Trainieren von Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen und Konzentration
  • Kau- und Schlucktraining
  • Sprach und Sprechtraining
  • Förderung des Sprach- und Hörverständnisses und viele andere Elemente des täglichen Lebens.

Zur Bewältigung der Förder- und Trainingsmaßnahmen ziehen wir weitere professionelle Unterstützung aus den folgenden Bereichen hinzu.

  • Professionelle Pflegetherapeuten z.B. für die basale Stimulation, Bobath Konzept, therapeutische Waschungen, therapeutische Lagerungen, usw.
  • Physiotherapeuten
  • Ergotherapeuten
  • Logopäden
  • Fachärzte
  • Neuropsychologen
  • Sozialdienste bei Bedarf

Auf Wunsch werden die Angehörigen in die Pflege involviert und von unseren speziell geschulten Pflegekräften angeleitet.

Sie sind auf der Suche nach einem auf Wachkoma-Patienten spezialisierten Pflegedienst?

Wir sind Ihr Ansprechpartner für Wachkoma Pflege! Gern stehen wir Ihnen bei Ihren Fragen zur Seite!

ELIN Intensivpflegedienst GmbH
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